Am ersten Morgen waren wir relativ ausgeruht und haben bei meinem Schwiegervater gemütlich gefrühstückt und wollten einen schönen Tag verleben.
Dies gelang auch bis um Mitternacht.
Das Wetter war Bombe und wir machten gemeinsam eine Radtour quer durch die Felder zum Sildemower See. Insgesamt 15 km. Dort haben wir dann tatsächlich gebadet.
Es war noch sehr warm und die Kinder sind den ganzen Tag mit dem Fahrrad rumgefahren. Unser Ältester hatte Abends 63 km auf dem Tacho.
Der Kleine fuhr die ganze Zeit mit dem Laufrad hinterher. Mein Mann hatte dann die Idee, dass wir ihm sein Fahrrad hinstellen. Er hatte vorher immer Angst, Fahrradfahren zu lernen.
Er stieg dann einfach auf sein Rad und fuhr alleine los. Klein Paul hat heute Fahrradfahren gelernt. Ein ereignisreicher Tag.
Abends haben wir dann noch gegrillt und ich bemerkte, dass ich meinen linken Arm nicht mehr so gut anheben konnte, und er wehtat.
Wir tranken trotzdem ein paar kühle Getränke und hatten eine super Stimmung. Die Schmerzen wurden zu später Stunde aber immer schlimmer, und ich konnte einfach nicht schlafen, egal welche Position ich einnahm.
Ich hatte solche Schmerzen und mein Mann wurde von meinem Wimmern wach. Er rief dann um 4:30 Uhr tatsächlich einen Notarztwagen, der ziemlich lange auf sich warten ließ.
Ich bekam dann eine ordentliche Dröhnung Morphium i.v. Dies half ein wenig, aber nicht wirklich und ich wurde in die Notaufnahme gebracht.
Man vermutete einen Herzinfarkt oder einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Der Herzinfarkt konnte zum Glück schnell ausgeschlossen werden. Es wurde morgens um 6 Uhr ein MRT gemacht und ich bekam keinen Schlaf.
Dann bekam ich eine neue Dröhnung mit Schmerzmitteln und entließ mich schlussendlich selbst, da sowieso nichts bei Allem rauskam. Ein Bandscheibenvorfall war es auch nicht. Die Schmerzen waren erträglich geworden.
So verließen mein Mann und ich morgens um 8 Uhr die Klinik und ich war ziemlich gut drauf nach all den Medikamenten.
Ein netter Taxifahrer fuhr uns zurück zu unserem Wohnmobil und ich hatte zwischendurch einen regelrechten Lachflash.
Man was sind wir für eine verrückte Familie, dachte ich so bei mir.
Als wir ankamen, erwachte mein Schwiegervater in seinem Wohnmobil und unsere Jungs schliefen immer noch. Die hatten gar nichts von der ganzen Sache mitbekommen. Das war vermutlich auch besser so.
Abenteuer bei Nacht in Rostock. Diese hätte ich mir anders vorgestellt und auch gerne erspart. Aber bei uns wird es halt nie langweilig. So fuhren wir dann Mittags gut gelaunt weiter nach Plau am See.
Ein Kommentar zu “Rostock bei Nacht”