Es ist schon wieder ein neuer Tag angebrochen und ich bin gestern wieder erst nach Mitternacht eingeschlafen. Um 6 Uhr war ich heute schon wieder wach und bin eigentlich hundemüde.
Nun sitze ich hier und merke, wie nervös ich wohl sein muss, dass ich nur noch so wenig schlafen kann und kaum noch in der Lage bin, abzuschalten. Eigentlich weiß ich, dass ich normalerweise meinen Schlaf brauche und doch ziemlich erschöpft bin.
Wenn man aber das Chaos hier sieht, und weiß wie viel Arbeit noch auf einen wartet, fällt mir das Abschalten sehr schwer.
Gestern hatte ich das erste Mal das Gefühl, wir kommen endlich voran. Das tut gut und ich bin fest entschlossen, dass alles hier zu schaffen. Wir haben gemeinsam schon so viel geschafft und das gibt mir enorm viel Kraft. Zumal wir ja ein lohnenswertes Ziel vor uns haben. Aber ein wenig Wehmut kommt doch auf nach all der schönen Zeit in diesem wunderschönen Haus.
Wir haben uns gestern dann entschlossen, unsere Abschiedsfeier zu verschieben. Da wir ja noch etwas im Lande sind, können wir dies ja auch noch im August machen. Die Zeit, die uns noch bis zum Auszug bleibt, ist nur noch sehr begrenzt und wir setzen hiermit Prioritäten.
Zudem ist uns aufgefallen, dass es nur noch wenige Menschen gibt, die sich bei uns melden und uns wirklich in dieser Zeit unterstützt haben. Anscheinend haben uns viele schon abgeschrieben und denken, wir sind schon längst auf und davon.
Mal wieder stehen wir fast allein auf weiter Flur. Diese Situation hatten wir schon öfters in unserer gemeinsamen Zeit. Es gibt nur wenige, die uns fragen, ob wir Hilfe brauchen und uns unterstützen. Wir haben schon einmal einen Umzug komplett alleine gemeistert.
Meine liebe Freundin Peace hat gestern auf unseren kleinen Sohn aufgepasst und als wir ihn abholten, hatte sie uns ein leckeres Abendessen gemacht.
Wir saßen dann auf ihrer Terrasse und haben gemütlich gegessen. Das tat auch mal gut bei all der Arbeit.
Zugegeben sind wir auch ein wenig zu stolz, andere anzurufen und zu fragen, ob sie uns helfen können. Die meisten arbeiten ja und haben eigene Sorgen, oder sind im Urlaub.
Nun es ist wie es ist, wir werden es schon irgendwie schaffen und sind guter Dinge. Auch heute heißt es wieder Sachen einpacken und weiter schaffen.
Es scheint wieder sehr heißer Tag zu werden und da strengt diese Art von Arbeit wirklich sehr an. In ein paar Tagen müssen wir unsere beiden Jungs wieder abholen und müssen einfach die Zeit bis dahin unbedingt nutzen.
Ausgerechnet in diesem Jahr gibt es in Deutschland eine Hitzewelle. Als wenn uns das Wetter und das Land zeigen möchte, dass es auch hier in Norddeutschland sehr schön sein kann. Denn einer unser Gründe, hier aufzubrechen, war eindeutig das Schmuddelwetter, was hier immer herrschte mit Wind und jeder Menge Regen.
Das Problem ist nur, dass wir in diesem Sommer keinerlei Zeit hatten bisher, in irgendeiner Form das tolle Wetter zu genießen, da wir nur damit beschäftigt waren, hier zu räumen und zu packen. Tja, dumm gelaufen würde ich sagen.