Nun sind wir schon eine Weile hier, und so langsam haben wir uns akklimatisiert. Das Wetter ist recht stabil und die letzten Tage hat es nur wenig geregnet.

Wir waren viel an unserem Fluss baden, um uns abzukühlen. Hier oben in den Bergen ist das Klima aber wirklich gut erträglich, da es nachts doch runter „kühlt“ auf ca. 23-24 Grad.

Wir verleben eine wirklich intensive Zeit zusammen. Die Kinder genießen es sehr und auch auch wir sind sehr glücklich über diese tolle Zeit. 

Seit der Abfahrt unserer Mädels, machen wir jeden Morgen nach dem Frühstück Unterricht mit den beiden Jungs. 

Mein Mann übernimmt Erdkunde und Allgemeinwissen, und mein Vater Mathematik, Physik und Weltraum.

Die Jungs wollen gerne was lernen und freuen sich immer sehr darauf. 

Ich übernehme schreiben und lesen in Deutsch, englisch und spanisch.

Unser 7 jähriger Sohn kannte zwar alle Buchstaben, war aber vom Lesen können noch  weit entfernt.

Während unser 2. Lerneinheit nahm ich ein Anfängerlesebuch, und legte es vor ihn hin. Er schaute sich die erste Seite an, und plötzlich las er mir einen ganzen Satz vor. Ich war wirklich erstaunt. Er hatte irgendwie von alleine lesen gelernt. Wow! 

Dies war ein Beweis für mich, dass Kinder wirklich Vieles von ganz alleine lernen, wenn man ihnen Zeit gibt. Und wir alles richtig machen.

Die Kinder fühlen sich hier frei und bekommen keinerlei Lerndruck. Sie entscheiden, was sie lernen wollen. Sie stellen viele Fragen und die meisten kann einer von uns beantworten. 

An einem Abend waren wir hier in einem kleinen Restaurant essen und es hingen ziemlich viele Flaggen dort.

Ich fragte meinen älteren Sohn, ob er welche benennen könnte und er zählte, ohne Pause, alle Namen hintereinander auf, und er ließ keine einzige Flagge aus. Sie waren alle richtig! Selbst ich, hätte niemals alle gewusst. Das fand ich auch wirklich beeindruckend!

Unser Jüngster hat auch wirklich Sprünge gemacht und fragt uns Löcher in den Bauch. Er spielt hier in der Natur und beschäftigt sich ganz viel alleine. 

Als wir am Samstag zurück gefahren sind, haben wir noch einen Stopp zum Einkaufen gemacht und haben für die Kinder ein Planschbecken gekauft.

Dies nutzt der Kleinste von uns ausgiebig. Wenn ihm warm ist, zieht er sich alleine aus und hüpft mal eben in den Pool. Das ist typisch Paul.

Ich habe ihm erklärt, er solle uns doch bitte vorher fragen, bevor er baden geht. Anscheinend bleiben solche Anweisungen nicht all zu lange haften bei ihm.

Er ist eben ein Freigeist, und eigentlich finden wir das auch ziemlich gut. Er macht eigentlich immer nur, wonach ihm ist. Das wäre für uns Erwachsene auch ein erstrebenswertes Ziel. Nur noch das zu machen, wozu wir Lust haben und den Moment zu genießen.

Wir haben hier einen schönen großen Garten mit viel Rückzugsmöglichkeiten und eine beeindruckende Fauna und Flora.

Mit schönen Tieren und allerlei Grün. Man hört Tag und Nacht den Fluss an unserem Haus rauschen und die Vögel und Grillen. Auch die Geckos mit ihren typischen Klängen.

Wir haben Kolibris in unserem Garten und an meinem Geburtstag hatten wir auf unserer Sitzbank Besuch von einem Skorpion. Dies hat mich nicht so erfreut, da ich in Mexiko mal von einem gestochen wurde, und dies war eine meiner schmerzhaftesten Erfahrungen.

Aber dies Arten von Tieren leben hier nunmal und daran muss man sich gewöhnen. Alle Kleidungsstücken, Handtücher und Bettdecken etc. werden vor der Benutzung einmal aufgeschüttelt, falls sich dort eines dieser Tiere aufhält.

Vor ein paar Tagen sah ich neben dem Mülleimer eine doch etwas größere Spinne, die mich aufspringen ließen von der Toilette. Nach einem grellen Schrei von mir, standen alle plötzlich bei mir im Badezimmer. 

Hier gibt es auch Blutvampire, also kleine Fledermäuse, die sich von Blut ernähren. Auch die traf ich hier schon. 

Nur gestern hatte ich dann eine Begegnung, die mich nun wirklich nicht ganz kalt ließ. Als ich über den Rasen ging, schaute aus einem Erdloch eine Vogelspinne. Da wurde mir wirklich ganz anders. Zu Mal dort der Pool steht, in den der Kleine immer barfuss rein hüpft. Igitt. Den haben wir inzwischen lieber auf unsere Terrasse gestellt.

Das ist wirklich eine Tierart, die ich noch nie aus der Nähe gesehen habe, und vor der ich wirklich Respekt habe. Aber wahrscheinlich wird sie mich nicht Nachts angreifen, das hoffe ich jedenfalls sehr!

Nun denn, ich werde diese Tiere akzeptieren lernen und mit ihnen irgendwann gut zusammen leben können. 

Hier gibt es jedenfalls viel zu entdecken. 

Eine Sache wollte ich Euch nicht vorenthalten. Am 21.10 Abends saßen wir zusammen und haben Karten gespielt. Als plötzlich das Licht kurz aus ging. Ich dachte, ich habe Halluzinationen, denn ich hatte das Gefühl, dass mein Stuhl wackelt. Mein Mann sagte dies auch im selben Augenblick und wir waren uns sicher, dies muss ein Erdbeben gewesen sein.

Ich schaute nach und tatsächlich, es war ein Beben der Stärke 5,4 an der Grenze zu Costa Rica, gar nicht so weit von uns entfernt..die Ausläufer haben wir tatsächlich gespürt. 

Ups..daran hatten wir gar nicht gedacht, dass alle Länder hier in der Nähe vom“ Ring of fire“ liegen..man muss hier also jederzeit mit Erdbeben rechnen. Aber auch damit lerne ich noch zu leben….

4 Kommentare zu “Natur & Tiere & Erdbeben

  1. Liebe Frau Kindermann, meine Schwester, Ihre frühere Nachbarin, Sigrid Clasen-Schulze, hat mir von Ihnen erzählt und mich auf Ihren Blog aufmerksam gemacht. Den lese ich nun mit großem Interesse. Ich bewundere Ihren Mut, mit dem Sie sich auf Ihr neues Leben einlassen und alles bewältigen. Ich wünsche Ihnen weiter alles Gute und möchte gerne weiter Ihren Blog lesen. Mit vielen Grüßen aus Dänemark, Heide Doege

    • Liebe Frau Döge, danke für die liebe Nachticht! Ja es war keine leichte Entscheidung, aber es hat sich für uns gelohnt, einfach mal alles loszulassen und sich von allem vermeintlich Notwendigen zu befreien und einfach nur mal zu leben. Liebe Grüße an Sigi 😊

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