Ja man hat viele Gedanken am Tag und diese kommen zu einem, ohne großes Zutun. Sie sind einfach da.
Wir haben wirklich ein Wahnsinns Glück gehabt, dass wir jetzt nur noch machen können, was wir wollen!
Es ist wirklich ein Geschenk für uns, für das wir jeden Tag dankbar sind.
Wir leben zur Zeit in einem Paradies mit wunderbarem Wetter und einer wirklich atemberaubenden Natur.
Die Menschen sind auch alle sehr freundlich und überall werden wir nett empfangen.
Klar manchmal denkt man schon an die Heimat und uns fehlen unsere großen Kinder.
Sie sind jetzt in Deutschland und haben ihren normalen Alltag. Wenn wir hier aufstehen, ist bei ihnen schon Nachmittag und sie haben ihren Tag schon fast hinter sich. Das ist schon irgendwie komisch.
Ja ich mache mir manchmal Gedanken über Einiges. Wie lange werden wir bleiben und was werden wir noch machen?
Was ist der richtige Weg? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Wir werden es sehen und die Zeit wird es bringen.
Wir sind ja noch nicht lange hier und deshalb können wir auch noch nichts entscheiden. Wahrscheinlich sollte ich mir nicht so viele Gedanken machen.
Aber wie gesagt, sie sind plötzlich einfach da. Und so wurde man ja auch ziemlich geprägt von unser Gesellschaft.
Wir erlauben uns, einfach mal nur zu leben und dies ist wirklich ungewohnt, nichts zu „leisten“, einfach nur sein zu dürfen.
Wir schlafen meistens aus und frühstücken ganz in Ruhe. Danach ist in der Woche der Unterricht für die Jungs angesagt und danach entscheiden wir ganz spontan, was wir noch so unternehmen.
Neulich haben wir am Nachmittag einen Ausflug zu einem höher gelegenen Ort gemacht.
Der Weg hinauf ist sehr steil und unser altes Auto hatte wirklich ganze Arbeit zu leisten. Es stöhnte recht ordentlich, bis wir oben waren.
Dort oben angekommen, genossen wir die herrliche Aussicht.
Wir fuhren weiter und merkten, dass auf einmal die asphaltierte Straße zu Ende war. Mein Mann fuhr trotzdem weiter und an einem steilen, glitschigen Abhang machte er aber lieber Halt.
Er überlegte, ob unser Wagen dies auch noch schaffen würde, oder ob es zu riskant sei, weiter zu fahren. Wir entschieden, lieber umzudrehen. Und das diese Entscheidung gut war, merkten wir kurze Zeit später.
Wir fuhren dann eine andere Straße runter und plötzlich sagte mein Mann, dass er kein Gas mehr geben könne und er hielt an. Die Halterung vom Bowtenzug vom Gas war gerissen und außerdem kochte der Kühler, wie wir dann an dem Blubbern im Motorraum erkannten.
Dort standen wir nun mitten in der Pampa.
Mein Mann kann als KFZ-Meister zwar viel reparieren, aber ohne Werkzeug, ist dies leider nicht möglich.
Oben am Hang arbeitete ein junger Panameneo, und er kam pfeifend die Straße runter direkt auf uns zu. Ein kleiner lustiger Spaßvogel, wie wir merkten.
Er hatte eine kleine Tasche mit Werkzeug unter dem Arm und begrüßte uns grinsend und fragte, ob wir Hilfe benötigen würden. Er kam genau zur rechten Zeit und brachte meinem Mann genau das, was er dringend benötigte.
So konnte mein Mann schnell die abgerissene Halterung reparieren. Dann öffnete er vorsichtig den Drehverschluss des Kühlers und eine riesige Fontäne heißes Wasser spritzte ca. einen Meter in die Luft.
Der Mann staunte nicht schlecht und verschwand in einem Haus. Er kam zurück mit einem Eimer Wasser und mein Mann füllte das Wasser in den Kühler.
Auf ging es weiter Richtung Zuhause. Wir waren alle erleichtert, denn dieser Ausflug hätte auch anders enden können, zumal nun die Dämmerung einsetzte.
Ja für Abenteuer scheinen wir immer bereit, auch wenn es meist doch unfreiwillig geschieht.
Ansonsten vertreibe ich mir die Zeit mit Brot und Brötchen backen. Vor unser Abfahrt zeigte mir der Freund meiner ältesten Tochter, wie man einen Sauerteig ansetzt und verriet mir so einige Geheimnisse rund ums Brotbacken.
Meine Familie freut dies, da das Brot, was es hier zu kaufen gibt, kaum genießbar ist.
Ihnen schmeckt mein selbst gebackenes Brot.
Die letzten beiden Tage hat es nicht geregnet und man hat schon morgens eine wunderbare Sicht in die Berge.
Gestern waren wir in der nächst gelegenen Stadt und haben einen Großeinkauf gemacht und mal geschaut, ob wir vielleicht ein neues Auto finden.
Wir haben leider nichts Passendes gefunden. Dafür sind wir heil hin und zurück gekommen mit prallen Einkaufstüten.
Morgen ist der Geburtstag von unserem mittleren Sohn. In seiner Schwangerschaft begann eine heikle Zeit. Da erfuhr ich, dass ich Krebs hatte und sein und mein Leben war ziemlich bedroht.
In dieser Zeit habe ich gelernt mit wenig zufrieden zu sein und zu erkennen, wie kostbar Zeit ist und wie wichtig Gesundheit ist.
Diese Zeit hat uns sehr geprägt und den Grundstein gelegt für die Ansicht, die wir jetzt haben.
Wir haben erkannt, wir wollen jetzt unser Leben genießen und nicht irgendwann, wenn wir alt sind.
Dies ist morgen nun schon über 8 Jahre her und ich feiere jedes Jahr diesen Tag. Morgen besonders. Gott sei dank!
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