Heute ist Dienstag der 7. August und ich sitze bei meinem morgendlichen Kaffee und lass die letzten 2 Tage Revue passieren. Eine Geschichte vom Sonntag wollte ich Euch nicht vorenthalten.
Am Sonntag beschlossen wir, wieder eine Fahrradtour zu machen.
Mein Vater wohnt in Glücksburg und ist durch die Wettkämpfe des Triathlons den ganzen Tag eingeschlossen und wir überlegten, ob wir ihn denn mit dem Fahrrad besuchen können, da wir ihn mit dem Auto nicht erreichen können, da sämtliche Straßen gesperrt sein werden.
So fuhren wir mit unserem Auto mit dem Anhänger, in dem wir unsere neuen Fahrräder verstaut hatten nach Langballig auf einen Parkplatz.
Von dort aus wollten wir mit den Fahrrädern losfahren und eigentlich an der Küste lang Richtung Glücksburg fahren. Denn die Strecke von unserer Ferienwohnung bis Glücksburg wäre für die Kinder zu weit gewesen.
In Langballigholz stand aber schon die erste Straßensperre, da die Radfahrer des Wettkampfes natürlich genau diese Strecke fuhren, die wir uns ausgesucht hatten. Also hieß es umdrehen und zurückfahren.
Wir nahmen dann den Radweg der B 199 und fuhren gemütlich Richtung Ringsberg. Mein Mann fuhr mit dem Anhänger mit Paul vorweg und hinter ihm fuhren Finley und Robert-Louis und das Schlusslicht bildete ich.
Von da ging es über Radwege durch den Wald insgesamt knapp 10 km nach Glücksburg rein. Im Zentrum mussten wir genau überlegen, welchen Weg wir nehmen können und dies war nicht ganz einfach.
Als wir dann die vorletzte Straße zu meinem Vater steil bergab den Berg zügig runter um die Ecke fuhren, erwarte uns plötzlich eine Traube von Menschen. Uns kamen dann auch noch auf dem Radweg plötzlich Läufer des Wettkampfes entgegen und Olli fuhr schnell nach rechts auf die Straße. Er und unser Sohn Finley schafften es knapp, die Einfahrt zu der Straße zu nehmen, in der mein Vater wohnt.
Links am Rand war eine Station mit Helfern, die die Wettkämpfer mit Essen und Getränken versorgten und die Sportler anfeuerten. Auf der Fahrbahn befanden sich links die Läufer und rechts noch Radfahrer. Dazwischen versuchten wir irgendwie durchzukommen.
Mein Sohn Robert-Louis geriet vor mir direkt in die Bahn der Radfahrer, die anscheinend auch noch unterwegs waren und streifte fast einen der Radfahrer.
Ich rief ihm zu, er solle nach rechts fahren und anhalten. Dort sassen Zuschauer und es war nicht so leicht, da irgendwie vorbei zu kommen.
Wer Robert-Louis kennt, weiß, dass er oft das Talent hat, in irgendwelche brenzlige Situationen zu kommen. Er ist manchmal, so wie ich, etwas tollpatschig und merkt dann gar nicht, was er in der Situation falsch gemacht hat.
Ich fuhr an ihm vorbei in die Einfahrt rein und schaute zurück. Er wurde von einem Polizisten angehalten und ich überlegte, was ich nun machen sollte.
Kurze Zeit später stieg er aber wieder auf sein Rad und bekam dann noch einen leeren Becher, den ein anderer Fahrer während der Weiterfahrt wegwarf, an den Kopf. Ein herrliches Bild.
Er kam dann zu mir und wir lachten lauthals über diese komische Situation, die wirklich zum Schießen war. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu lachen und mein Mann, unsere beiden anderen Söhne und mein Vater erwarteten uns schon.
Wir stellten fest, dass es doch keine so gute Idee war, sich nach Glücksburg aufzumachen. Und es war wieder so typisch für uns, dass uns so was passiert. Einfach herrlich. Das war alles sehr aufregend so das Paul dann auf der Rückfahrt gleich einschlief.
Wir haben jedenfalls festgestellt, dass es sich richtig gut anfühlt, frei zu sein und wir sind froh, uns von materiellen Dingen freigemacht zu haben.
Natürlich kam uns vorher immer mal ein Zweifeln, da wir ja auch von dieser Gesellschaft sehr geprägt worden sind. Und die will einem ja permanent vorgaukeln, wir bräuchten bestimmte Dinge, um glücklich zu sein. Aber eigentlich braucht man nicht so viele materielle Dinge. Also ich brauche meinen Familie und meine Gesundheit, und die sind einfach mit Geld nicht zu bezahlen!!
Gestern haben wir dann mal etwas aufgeräumt hier und versucht, Herr über dem Chaos zu werden. Hier in unserer Behausung liegt noch so viel rum und Wäscheberge türmen sich.
Mein Mann fuhr gestern zu unserem alten Haus, da der neue Besitzer sich leider als sehr kleinkariert entpuppt hat. Olli sollte dort noch unseren „Müll“ abtransportieren. Wir waren ja davon ausgegangen, wir seien fertig mit Allem dort.
Am Anfang wirkten die beiden jungen Leute immer sehr freundlich und locker. Wir haben wochenlang auf sie gewartet und hätten das Haus auch an andere verkaufen können.
Davor hatten sie ja solche Angst, wie sie uns nach dem Notartermin erzählten. Und sie fanden es so toll, dass wir zu unserem Wort gestanden haben und so fair waren.
Wir haben ihnen ein tolles das Haus in einem gereinigten, einwandfreien Zustand übergeben, extra eine Firma auf unsere Kosten beauftragt. Sie haben einige tolle Möbel von uns bekommen, teilweise geschenkt bekommen. Und nun das??
Wir haben wegen ihnen uns mehr als verausgabt. Haben in knapp 3 einhalb Wochen dieses große Haus geräumt. Das soll uns erstmal einer nachmachen!
Leider lagen aber im Garten wohl noch Sachen, die wir in dem Stress nicht weggeräumt haben, da wir uns auf das Haus konzentriert haben.
Und der Käufer hat wirklich all diese Dinge nun in die Garage gelegt und darauf bestanden, dass wir das abholen.
Auch Sachen, die sie eigentlich übernehmen wollten, bzw. geschenkt bekommen haben, und nun brauchen sie sie anscheinend doch nicht mehr und mein Mann kann sie alle entsorgen.
Olli ist zum Glück in jeder Situation sehr gelassen und ruht in sich. Er hat ohne Murren die Sachen abtransportiert und entsorgt und hat dem Herren einfach die kalte Schulter gezeigt. Das ist das Beste, es lohnt sich nicht, sich mit solchen Menschen anzulegen und auf Konfrontation zu gehen. Das ist Friedenskunst!
Am Donnerstag hatten wir noch angeblich 1 Woche Zeit dafür und nun rief er schon am Sonntag (nach 3! Tagen) an, wann wir es abholen. Was soll man dazu sagen?
Da fehlen einem echt die Worte…
Aber in dieser Welt ist dies leider an der Tagesordnung. Menschen regen sich über Kleinigkeiten auf, sind spiessig ohne Ende, da sie mit ihrem eigenen Leben eigentlich unzufrieden sind.
Sie suchen förmlich nur nach Gründen, sich zu reiben und aufzuregen und andere anzugreifen, um von ihrem eigenen Schlamassel abzulenken, damit sich selbst wieder besser und größer fühlen. Wie sagt man so schön dazu: „Die haben einen Stock im ..“
Was hat Ihr Leben für einen Inhalt?
Es geht um Rangordnungen und Abgrenzungen und nicht um Gemeinschaft und Liebe. Ein Thema, was mir wirklich zu schaffen macht. Warum ist das so?
Viele leiden an der Lieblosigkeit dieser Gesellschaft.
Schon Kinder merken, Geld steht leider über Allem und regiert die Welt. Ihre Eltern haben keine Zeit für sie, weil sie ja arbeiten müssen, um ihnen zu Weihnachten eine neue Spielekonsole zu kaufen. Das hat dieses System sauber hinbekommen. Unter diesen Bedingungen hier aufzuwachsen, ist wirklich keine Freude.