Nun sind wir schon genau 5 Wochen hier in Panama und haben uns doch gut hier eingelebt.
Wir haben uns den Luxus gegönnt, von dem Viele träumen. Wir haben unser Haus verkauft, und haben uns einen langen Traum erfüllt. Wir haben unsere Koffer gepackt und sind in die Tropen gefahren, weil wir wussten, den Winter wollen wir auf keinen Fall in Deutschland verleben. Wir wollen Sonne satt und frei sein!
Und nun haben wir es geschafft und leben meistens einfach so in den Tag hinein. Viel ist in den letzten 7 Monaten geschehen und dies mussten wir selber alles erstmal verdauen.
Wir haben uns gut erholt von allen Strapazen und viel geschlafen und die Seele baumeln lassen. Wir können mit unseren Kindern viel Zeit verbringen und dies ist eindeutig Luxus in unseren Augen.
Andere Eltern müssen immer arbeiten und haben kaum Zeit für ihre Kinder. Und wir haben nun alle Zeit der Welt und dies genießen wir sehr, auch wenn es manchmal auch Situationen gibt, wo die Kinder doch mal etwas anstrengend sind. Aber das gehört wohl dazu zu dieser Art von Leben.
Nun haben wir gestern endlich ein neues Auto gefunden, nachdem wir lange gesucht haben.
Der Kontakt erfolgte wieder über eine Anzeige im Internet über WhatsApp im Vorfeld. Wir kontaktierten den Verkäufer in schriftlicher Form. Er antwortete mit einer Sprachnachricht, was uns natürlich sehr erfreute, da der Mann ziemlich schnell sprach und wir kaum etwas verstanden. Dies war eine Herausforderung für uns, und so werden unsere Spanischkenntnisse immer besser.
Wir verabredeten uns dann für gestern in Santiago auf einem Platz, da wir sowieso wieder einkaufen mussten. Wir waren sehr gespannt, was uns diesmal erwarten würde.
Als wir dann nach unserem Einkauf bei dem verabredeten Platz ankamen, regnete es natürlich, und wir konnten den Verkäufern nirgends erkennen. In der Stadt war ziemlich viel Trubel und wir schrieben dem Verkäufer eine Nachricht, dass wir am Treffpunkt sind.
Er antworte erst nicht und ich hatte, ehrlich gesagt, die ganze Sache schon abgeschrieben.
Kurze Zeit später meldete er sich aber und sagte, er käme in 20 Minuten. Die Spannung stieg. Wieder per Sprachnachricht verstand ich, er käme mit einem anderen Auto und wir sollten dann von dort aus zu dem inserierten Auto hinter ihm herfahren.
Hm, das fand ich eigentlich nicht so gut. Wir hatten das Geld aber nicht bei uns.
Tatsächlich erschien er dann mit einem anderen Auto und ich war doch skeptisch. Der Mann machte aber einen freundlichen Eindruck. Er sagte, er würde vorfahren. Er sagte auch wohin, aber das hatten wir beide nicht verstanden.
Wir fuhren dann hinterher und kamen nach ca. 20 Minuten bei ihm Zuhause an. Dort stand auch der Wagen, für den wir uns interessierten. Es war noch ein anderer junger Panameno auf dem Hof, der uns auch freundlich begrüßte.
Das Auto sah gut aus und wir schauten ihn uns intensiv an. Der Verkäufer hatte extra die beiden Vordersitze erneuert und das Armaturenbrett. Es war ein Nissan Patrol als Langversion, den wir eigentlich von Anfang an haben wollten.
Er gefiel uns allen gut und mein Mann und mein Vater machten eine ausgiebige Probefahrt. Der junge Mann stieg mit ein und der Verkäufer, die Kinder und ich blieben da.
Nach etwas längerer Zeit kamen sie zurück und erzählten lachend, dass sie Mühe hatten, wieder zurück zu finden, da der junge Mann sich unterwegs hatte einfach irgendwo absetzten lassen. Die beiden waren plötzlich alleine im Auto und hatten sich gar nicht den Weg gemerkt.
Als sie zurück waren, überlegten wir gemeinsam und entschieden uns, den Wagen zu kaufen. Hier in Panama ist die Ummeldung aber nicht so leicht, wie in Deutschland.
Der Wagen war in Boquete zuletzt angemeldet und dann muss er auch wieder dort umgemeldet werden. Ich hatte ja bei dem Autokauf zu Beginn unserer Ankunft hier in Panama erzählt, wie kompliziert dies war.
Er beruhigte uns aber und sagte, er könne den Wagen über seine Firma in Boquete ummelden lassen und er benötige nur eine Kopie meines Reisepasses und eine Unterschrift von mir auf der Rückseite des Fahrzeugbriefes.
Er verlangte auch keinerlei Anzahlung von uns und sagte, die Ummeldung würde ca. 10 Tage in Anspruch nehmen und er würde uns Bescheid sagen, wenn alles fertig sei.
Unsere Aufgabe besteht nur noch darin, das benötigte Bargeld zu besorgen, was sich leider als nicht so einfach entpuppt gerade.
Ich habe zwar eine Visa von meiner Hausbank, die auch ein höheres Tageslimit hat, aber leider sind die Gebühren dafür doch recht hoch, was bei einer höheren Summe schon recht ins Geld geht.
Ich entschied mich für eine Auslandsüberweisung. Leider unterlief dabei ein Fehler. Eine Eins bei der Kontonummer war zu viel. Was nun ist die Frage? Das Geld ist jedenfalls erstmal weg und wir müssen nun schauen, was wir machen können. Mehr darüber in meinem nächsten Artikel.
Auf jeden Fall haben wir ein tolles Auto gefunden, was wir unbedingt in diesem Land benötigen. Und darüber sind wir sehr froh. Schauen wir mal, ob die Tage alles klappt. Wir sind sehr gespannt.
Zufrieden traten wir den Rückweg an. Es war natürlich schon wieder dunkel und wir mussten wieder die durchlöcherte Piste überwinden.
Wanderung zum Cerro El Tute
Außerdem haben wir uns aufgemacht, mal zum Cerro El Tute zu wandern. Dafür warteten wir auf einen nicht so warmen Tag, an dem es aber nicht regnet. Dies war nicht so leicht. Entweder ist es ziemlich heiß, oder es regnet, da ja noch Regenzeit ist.
Wir erwischten aber einen guten Tag und fuhren hier mit dem Auto am frühen Nachmittag los. Wir fuhren so weit hoch, wie wir es unserem Auto zutrauten, da dieser schnell heiß wird und wir ihm nicht zu viel zumuten wollten.
So stiegen wir irgendwann aus und gingen zu Fuß weiter. Wir kamen vorbei an Orangen- und Mandarinenbäumen, die herrlich dufteten.
So kamen wir immer höher, und konnten die herrlichen Berge immer weiter von oben bestaunen.
Nach knapp 2 Stunden waren wir dann fast oben und genossen die herrliche Aussicht über Santa Fé und Umgebung. Dies war wirklich ein Erlebnis und wir finden es toll, dass die Jungs so gut gelaufen sind.