Hier ist nun der versprochene Artikel über unsere ersten Erlebnisse hier in den Tropen.
Wir sind nun seit 11 Tagen in diesem schönen Land und es waren doch recht turbulente Tage. Nach der langen beschriebenen Anreise, gab es doch so einige Hürden zu nehmen.
Wir hatten ab der Ankunft einen Leihwagen in Panamá City und den mussten wir spätestens bis zum 20.10. wieder dort abgeben.
Deswegen hatten wir nicht sehr viel Zeit, uns einen eigenen Wagen zu besorgen, der es auch hier in die Berge schafft und der einigermaßen erschwinglich ist.
Zügig begannen wir unsere Suche nach unser Ankunft hier, leider zunächst ohne Erfolg.
Hier in der Nähe wurden gar keine Gebrauchtwagen angeboten.
Zum Glück fiel unserem Freund Carsten von Panamaphantastico am Sonntag ein, dass ein guter Freund von ihm seinen älteren Geländewagen verkaufen möchte.
Aber der wohnt ca. 3 Stunden Fahrt von uns weg. So fuhren wir am Montag ganz früh los, um uns mit ihm zu treffen und den Wagen anzuschauen.
Auf dem Weg dahin, mussten wir uns erstmal das nötige Bargeld besorgen und dies ist hier nicht so leicht.
Erstmal muss man eine Geldautomaten finden, der überhaupt genug Bargeld im Bauch hat. So mussten wir an insgesamt 5 Automaten stoppen, bis wir die nötige Summe zusammen hatten.
Hier nochmal ein Dank an meine liebe Bankmitarbeiterin Nadja von meiner Hausbank. Sie half mir schon noch vor der Abfahrt eine Kreditkarte zu organisieren, die einen ausreichenden Verfügungsrahmen hat.
Sie hat diese dann zeitlich begrenzt freigeschaltet, so dass ich auch an einem Tag mehr Bargeld abheben kann.
So fuhren wir mit einem ziemlichen Bündel 20 Dollar-Noten zum Treffpunkt.
Der Wagen entpuppte sich als ziemliche Grotte, der in die Jahre gekommen war. Aber was hatten wir für eine Wahl? Der Geländewagen hatte einen deutschen Besitzer und dies fanden wir eigentlich sehr gut.
So kauften wir ihn trotzdem und fuhren gemeinsam mit dem Besitzer zu einer der sogenannten Zulassungsstellen hier in Panamá. Und den ganzen Prozess hatte ich mir wirklich einfacher vorgestellt.
Wir gingen zu einem Büro mit 3 Schaltern und stellten uns an. Als wir dran kamen, stellten wir fest, dass wir am falschen Schalter waren.
Also stellten wir uns dann an den anderen an. Dort erklärte uns die Dame, wie bräuchten Kopien von unseren Pässen und dem KFZ Brief.
Gut, dann gingen wir raus und suchten einen Kopierladen. Dort wurden wir freundlich bedient und gingen zurück. Die Mitarbeiter des Schalters hatten dort inzwischen anscheinend Mittagspause. Die Schalter waren jedenfalls nicht besetzt.
Also warteten wir wieder. Nach ca. 30 Minuten kamen wir dran, und die Dame nahm die Kopien und wir zahlten 20 Dollar. Mit dem Beleg mussten wir an eine andere Stelle in der selben Straße.
Die andere Dame wollte dann Kopien von den gesamten Unterlagen. Also mussten wir wieder in den Copyladen. Nun denn.
Mit den Kopien gingen wir wieder zurück. Es waren über 30 Grad und wir waren doch ziemlich am Schwitzen.
Ich war froh über meine, in den letzten eineinhalb Jahren, erworbenen Spanischkenntnisse dank unserer Spanischlehrerin Sandra.
Die Frau an dem Schalter gab uns einen winzigen Zettel. Mit dem sollten wir dann zu der Banque National in Penenomé gehen, und da nochmal 20 Dollar bezahlen. Ich fragte mich, wieso nur diese Umwege? An dem anderen Schalter konnten wir doch auch in bar bezahlen.
Also hieß es, wieder raus in die Wärme und ca.10 Minuten Fußmarsch zur Bank.
Dort musste man sich in eine lange Schlange wartender Menschen einreihen, und nach ca. 40 Minuten war dies dann auch erledigt.
Zurück am Schalter bei der besagten Dame wieder angekommen, dachten wir, nun haben wir es endlich geschafft. Leider aber nicht!
Nun wollte die junge Frau noch eine Bestätigung von dem Vorbesitzer über ein zugelassenes Nummernschild, und dies bekommt man wohl an dem Schalter, wo wir ganz zu Anfang waren.
Was für eine Rennerei. Das könnte doch eigentlich einfacher sein und wer hat sich diesen Blödsinn bloß ausgedacht??
Grr.. jetzt waren wir doch genervt und liefen wieder zurück und stellten uns an. Die Dame stellte uns den Wisch aber zum Glück aus und wir zahlten 5 Dollar dafür.
Zurück wieder zu der anderen Frau und nach insgesamt ca. 3 Stunden hatten wir es endlich geschafft, ich hielt einen neuen KFZ-Brief mit meinem Namen in der Hand. Puh..
Jetzt traten wir die Rückfahrt an, und ich fuhr den neuen Wagen. Es war sehr ungewohnt, und ich versuchte an meinem Mann dran zu bleiben. Wer Ihn kennt, weiß, dass dies keine leichte Aufgabe ist! Erst einmal das „neue“ alte Auto in einem fremden Land fahren und dann auch noch an Olli dranbleiben.
Mein Vater fuhr mit mir mit und wirkte beruhigend auf mich ein. So waren wir nach insgesamt knapp 12 Stunden endlich wieder Zuhause, und hatten eine wichtige Hürde genommen, wir hatten ein eigenes Auto, juhu! Wir waren ziemlich kaputt, freuten uns aber darüber!
Am nächsten Tag war mein Geburtstag, und wir bekamen nachmittags Besuch von unseren lieben Freunden aus Deutschland und einem anderen Freund, der hier schon länger lebt.
Ich hatte Königsberger Klopse gemacht und ich verlebte mit allen einen unvergesslichen Tag : mit 5 meiner 6 Kinder, meinem Mann, meinem Vater und unseren Freunden. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und haben viel gelacht.
Am nächsten Tag fuhren wir zu einem Grundstück, dass wir uns anschauen wollten. Dies liegt ca. 20 Minuten Fahrt von hier entfernt. Meine Töchter und 2 unserer Jungs blieben hier.
Ausgestattet mit 2 Walky Talkys fuhren wir mit 2 Geländewagen los. Als wir ankamen, kämpften wir uns mit Macheten durchs Dikicht.
Es war sehr heiß und es gab kaum Schatten. Bergab gingen wir über das Grundstück und hatten eine herrliche Aussicht auf die Berge.
Nach einer Weile entschieden wir, lieber zurück zu gehen, da unser Trinkwasser fast alle war und uns allen der Schweiß nur so runter floss.
Mein Mann und unser Freund gingen etwas vor und erkundeten noch einen anderen Teil des 35 ha großen Areals.
Plötzlich sagte mein Vater, ihm sei nicht gut. Er setzte sich mitten auf den Weg. Die Sonne knallte gnadenlos auf uns. Mir wurde etwas anders, und ich war froh über unsere Walky Talkys, da mein Mann unser Rufen nicht mehr hörte.
Ich wollte meinen Vater irgendwie in den Schatten schaffen, er konnte aber alleine nicht mehr aufstehen. Zusammen mit meiner Freundin zogen wir ihn hoch und gingen etwas weiter, wo jedenfalls etwas Schatten war.
Ich informierte mit dem Walky Talky meinen Mann über unsere Lage. Er sagte, sie würden versuchen, die Autos zu holen, auch wenn dies nicht ganz risikolos sei.
Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchten sie endlich am Berg auf. Meinem Vater ging es gar nicht gut! Er war weiß und grün gleichzeitig und sagte kaum noch was. Der Schweiß floss an ihm runter.
Wir schafften ihn gemeinsam ins Auto und nun mussten die beiden Autos irgendwie, irgendwo wenden, ohne stecken zu bleiben und den Abhang abzustürzen.
Mein Mann ist zum Glück ein guter Fahrer und so gelangten wir heile wieder an die normale Straße.
Als wir Zuhause waren, schlief mein Vater erstmal 4 Stunden und es ging ihm wieder besser. Darüber bin ich ziemlich froh!
An einem anderen Tag waren wir an einem herrlichen Wasserfall in den Bergen und das gefiel unseren Töchtern besonders gut. Dort badeten wir und verlebten ein paar tolle Stunden.
Die Tage vergingen alle, wie im Flug. Am Donnerstag besuchten wir noch unsere Freunde, die diesmal am Pazifik ihre Unterkunft hatten, in der Nähe von Las Tablas.
Wir fuhren über 3 Stunden dorthin. Als wir ankamen, gingen wir erstmal im Pazifik baden und unsere Mädels waren begeistert von dem warmen Wasser.
Das nächste Abenteuer begann am Freitag, als wir an einer anderen Stelle am Pazifik auf dem Weg nach Panama City stoppten.
Es war fast der Tag des Abschieds von meinen Töchtern gekommen, da diese am Samstag rechtzeitig am Flughafen sein mussten.
In Farallon wollten wir die liebe Trixi im Hostel Taca Tuca besuchen. Dieses liegt auch direkt am Meer, und man hat es am nächsten Tag nicht mehr so weit zum Flughafen.
Sie und wir freuten uns auf das Wiedersehen und bei ziemlicher Wärme, kamen wir nach knappen 5 Stunden mit einer Pause, bei ihr an.
Sie kochte extra noch etwas Leckeres, und wir verlebten einen tollen Abend mit tollen Menschen.
Wir hatten nur unseren jüngsten Sohn dabei und die beiden Mädchen. Wir sahen den Sonnenuntergang und badeten in dem herrlichen Wasser.
Viele Hunde laufen dort am Strand und auch Trixi hat Hunde und eine kleine junge Katze war auch da. Unser Kleiner war begeistert. Wir fanden schöne Muscheln und unsere Kinder waren müde und gingen früh schlafen.
In der Nacht wurde ich dann leider abrupt geweckt. Einer meiner Töchter ging es gar nicht gut! Ihr war sehr übel und sie erbrach sich mehrmals. Ich konnte kein Auge mehr zu tun und auch meine andere Tochter machte sich Gedanken und schlief kaum.
Wie sollten sie unter diesen Umständen so eine weite Reise schaffen? Warum ausgerechnet jetzt fragte ich mich?
Sie tat mir so leid! Sie war so blass und ihr Kreislauf am Boden.
Als es hell wurde, schlief meine jüngste Tochter endlich, und ich ging mit meiner anderen Tochter an den Strand. Wir sassen eine ganze Weile nebeneinander in der Sonne. Ich genoss diese letzte Zeit mit ihr sehr!
Sie machte sich solche Gedanken und war mit dieser Verantwortung einfach überfordert. Sie und ich fingen an zu weinen.
Als wir zum Hostel zurück kamen, war sie wach und es ging ihr erst etwas besser. Aber kurz vor der Abfahrt, erbrach sie erneut.
Wir hatten keine andere Wahl. Wir fuhren trotzdem los Richtung Panamá City. Es war unerträglich heiß, so das ich auch schon Kreislaufprobleme bekam.
Wir mussten mehrmals mit ihr anhalten. Sie sah wirklich sehr schlecht aus. Mir liefen dann die Tränen während der Fahrt. Ich hatte wirklich Gewissensbisse, die Kinder alleine fliegen zu lassen, vor allem, wenn eine so krank ist!
Wir brachten sie dann zum Terminal und wir hatten Glück, denn es wurde gerade der Schalter geöffnet, so dass wir sofort dran kamen. Ich bekam die Bordkarten für beide Flüge und wir brachten sie zur Sichertheitskontrolle.
Der Abschied war nicht leicht und ich versuchte, mich zusammen zu reißen. Meiner Tochter ging es zum Glück besser. So fuhren wir gegen 14 Uhr wieder los am Flughafen und kamen gegen 21.30 Uhr dann völlig erschöpft endlich wieder Zuhause an.
Fortsetzung folgt…
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